Neuorientierung nach Studienabbruch:
Bei uns gibt es chancenreiche Karrierewege.

25.06.2021

Zwei Erfolgsbeispiele zeigen, welche Berufs- und Aufstiegschancen bei den Verkehrsunternehmen möglich sind.


Wie wäre es mit der Kombination aus Lernen mit direktem Praxistransfer für ein unmittelbares Verstehen und Anwenden? Mit sichtbaren Erfolgsmomenten für Motivation mehr Selbstbewusstsein? Wer nach einem Studienabbruch Mut hat, sich auf etwas ganz Neues einzulassen, ist bei den Verkehrsunternehmen willkommen!

Der Neustart durch die Praxis: duales Studium oder Ausbildung – beide Ausbildungswege bieten Perspektiven

Als Alternative zu einem Hochschulstudium bieten die Verkehrsunternehmen eine praxisorientierte Ausbildung oder ein duales Studium an. Die Vielfalt an Ausbildungswegen ist groß: sowohl technische als auch kaufmännische Ausbildungsschwerpunkte sind denkbar. Eine Ausbildung in unserer Branche mit einem staatlich anerkanntem IHK-Abschluss oder ein Bachelor-Abschluss eines dualen Studiums sorgt in beiden Fällen bereits ab Tag eins für eine eigene finanzielle Unabhängigkeit durch eine sichere monatliche Ausbildungsvergütung.

Eine hohe Übernahmequote sorgt für weitere Berufsperspektiven, auch nach der Lehre oder nach dem dualen Studium.

Erfolgsbeispiel 1: Einstieg als Azubi zur Fachkraft im Fahrbetrieb mit innerbetrieblicher Weiterbildung

Wir sprechen mit dem ehemaligen Studenten Hendrik Lamping, der seine Ausbildung zur Fachkraft im Fahrbetrieb im Sommer 2020 bei den Stadtwerken Osnabrück, sogar mit Auszeichnung, beendet hat.

Wann wurde dir klar, dass das Studium nicht der richtige Weg ist? Was hast du vermisst?

„Tatsächlich wurde mir schon in den ersten Wochen des Studiums bewusst, dass dies für mich nicht der richtige Weg ist. Ich betrat häufig schon mit Magenschmerzen den Hörsaal und entschied mich dann zeitnah, das Studium abzubrechen. Ich fühlte mich einfach nicht wohl und letztlich war es auch der Praxisbezug, der mir fehlte.“

Wie bist du auf die Branche der Verkehrsunternehmen gekommen, was hat dich an der Ausbildung zur „Fachkraft im Fahrbetrieb“ gereizt?

„Ich habe schlicht und ergreifend mein Hobby zum Beruf gemacht. Schon seit früher Kindheit haben mich Autos und später dann Fahrzeuge des öffentlichen Nahverkehrs (insbesondere Busse) fasziniert. Mich interessierte, was sich hinter den Kulissen eines Verkehrsbetriebs abspielt. Die Ausbildung zur Fachkraft im Fahrbetrieb erschien mir da sehr facettenreich: Einfachere technische Wartungen an Fahrzeugen durchführen, in der Betriebsleitstelle mitarbeiten und dort zum Beispiel kurzfristige Umleitungen koordinieren, Personaleinsätze planen oder im Kundenzentrum Fahrscheine verkaufen und Fahrplanauskünfte geben. Nicht zuletzt erwarb ich in der dreijährigen Ausbildung natürlich auch den Busführerschein und konnte mir so den langjährigen Traum erfüllen, endlich ein solches Fahrzeug einmal selbst zu steuern.“

Welche Rolle spielt das Thema Praxisnähe für dich, was ermöglichen die Osnabrücker Stadtwerke als Arbeitgeber noch, wenn es um deine Weiterentwicklung geht?

„Ein Punkt, der mir am System der dualen Berufsausbildung besonders gefällt: Praxis und Theorie sind miteinander verknüpft – einerseits die abwechslungsreiche Arbeit im Betrieb, andererseits die Vermittlung theoretischer Inhalte in der Berufsschule.

Insbesondere die Praxisnähe, die mir während des Studiums fehlte, wusste ich während meiner Ausbildungszeit sehr zu schätzen. Es machte mir Freude, in sämtlichen durchlaufenden Abteilungen in betriebliche Arbeitsprozesse miteingebunden zu werden.

Aus diesem Grund bin ich jetzt nach meiner Ausbildung sehr breit aufgestellt, was das Fachwissen in diversen Bereichen eines Verkehrsbetriebs betrifft. Wenn ich mich weiter spezialisieren möchte, habe ich verschiedenste Möglichkeiten dazu, z.B. durch innerbetriebliche Weiterbildungsmaßnahmen.“

Hast du schon Pläne für die Zukunft?

„Ich persönlich möchte erst einmal weiter meine Tätigkeit als Fachkraft im Fahrbetrieb ausüben, Fahrgäste auf den Straßen Osnabrücks sicher an ihr Ziel bringen und gleichzeitig in unserer Personaldisposition mitarbeiten, wo ich seit einiger Zeit zusätzlich im Einsatz bin. Ansonsten bin ich gespannt, was die nächste Zeit bringt.“

Erfolgsbeispiel 2: Vom Straßenbahnfahrer zum Vorstand der Dresdner Verkehrsbetriebe

Lars Seiffert, ehemaliger Straßenbahnfahrer der Dresdner Verkehrsbetriebe, heute Vorstand für Betrieb und Personal in diesem Unternehmen sowie Arbeitsdirektor und Personalvorstand bei der SachsenEnergie AG und DREWAG Stadtwerke Dresden GmbH beschreibt seinen Werdegang vom Straßenbahnfahrer zum Vorstandsmitglied.

Der „Macher“, der seit 1991 für die Dresdner Verkehrsbetriebe arbeitet, lernte die Branche „von der Pike“ auf kennen und lieben und entschied sich dann für eine andere Weichenstellung, die seinen Berufsweg entscheidend prägen sollte.

Herr Seiffert, wie kam es zu Ihrer Idee, zunächst Straßenbahnfahrer zu werden?

„Es klingt vielleicht recht einfach, aber von Kindheit an wollte ich bei der „großen“ Eisenbahn oder bei der Straßenbahn arbeiten. Auf Schienen sollte es quasi durchs Leben gehen. Tatsächlich habe ich ursprünglich bei der Deutschen Reichsbahn mein Arbeitsleben begonnen. Noch zu DDR-Zeiten erhielt ich einen Studienplatz an der Verkehrshochschule in Dresden für ein Studium Elektrotechnik/elektrische Bahnen. Damals war es durchaus üblich, dass Studenten neben dem Studium als Straßenbahnfahrer arbeiteten. Der politische Umschwung in Deutschland kam dann meinen persönlichen Planungen in die Quere. Ich musste mich entscheiden: entweder studieren ODER Straßenbahn fahren. Ein „Nebenbei-Fahren“ war leider nicht mehr möglich. Zu dieser Zeit war in Dresden alles ungewiss. Der Fortbestand der Hochschule für Verkehrswesen, die späteren Einsatzmöglichkeiten usw. Das alles führte zu meinem Entschluss: erstens Straßenbahnfahren, zweitens studieren. Also startete ich im März 1991 ohne Beruf und nur mit einem Abitur in der Tasche meine „Fahrerlaufbahn.“

Manche jungen Menschen bleiben bei dem, was Sie gelernt haben und üben ihren Beruf dauerhaft aus. Bei Ihnen war das anders. Sie haben sich zu einem späteren Zeitpunkt entschlossen, „noch etwas draufzusatteln“. Wie war Ihr Weg nach der Ausbildung und welche Qualifikation kam hinzu?

„Ich bin immer gerne Straßenbahn gefahren und leiste heute noch gerne ab und zu selbst einen Dienst. Nach einigen Jahren im Fahrdienst auf allen Linien und zu allen Tages- und Nachtzeiten wollte ich dann doch etwas mehr, als „nur“ zu fahren. Den Fahrdienst aktiv mitzugestalten, reizte mich sehr. So bewarb ich mich 1996 als Teamleiter, war für 24 Kolleginnen und Kollegen verantwortlich und wagte dann mit 29 Jahren den Schritt in die Betriebshofleitung, dort für 230 Fahrerinnen und Fahrer verantwortlich. Jetzt war es Zeit, meiner Berufspraxis einen adäquaten Abschluss zuzufügen. Berufsbegleitend absolvierte ich bis 2006 ein Technikerstudium für Verkehrstechnik/Verkehrsmanagement. Nach diesen vier Jahren hatte ich „Blut geleckt“ und Lust auf mehr. So schloss sich berufsbegleitend noch ein Hochschulstudium zum Maschinenbauingenieur an der HTW Berlin an. 

Dieser Abschluss eröffnete mir weitere Berufsperspektiven. Im Zuge einer Altersnachfolge erhielt ich ein Angebot die Centerleitung Fahrbetrieb zu übernehmen. Einerseits ein Kompliment, andererseits eine große Herausforderung und Verantwortung. Aber ja, ich hatte Lust auf diese Aufgabe. Um einen umfassenden Überblick über die DVB zu erhalten, arbeitete ich – sozusagen als interne Weiterbildung – als Referent für den Vorstand. Zusätzlich stand auch noch die Betriebsleiter-Prüfung für Straßenbahnunternehmen im Raum. Also wieder „nebenbei“ auf die Schulbank, den Vorbereitungskurs beim VDV absolviert und 2015 bestanden. Parallel ergab es sich, dass die Vorstandsposition für den Vorstand für Betrieb und Personal bei der DVB neu zu besetzen war.

Mitglieder der Arbeitnehmerbank im Aufsichtsrat schlugen mich vor. Nach einem umfangreichen Bewerbungsverfahren wechselte ich erneut mein Büro. Nicht in Richtung Centerleiter, wie ursprünglich gedacht, sondern in das Büro des Vorstands für Betrieb und Personal.“

Sie selbst haben eine große Familie. Wenn Sie Ihren sechs Kindern heute einen Rat geben würden, was würden Sie Ihnen mit auf den Weg geben, bezogen auf den eigenen beruflichen Weg?

„Unseren Kindern haben wir mitgegeben, ihren eigenen Weg zu finden und zu gehen. Sie sollen keinen Abschluss zum Gefallen der Eltern erreichen, sondern den Abschluss wählen, den sie mit Anstrengung, aber vor allem mit Freude erreichen können. Unsere Kinder haben ja an meinem Beispiel live miterlebt, dass das Berufsleben nicht nur geradeaus führt und Ausbildung und Lernen immer möglich und notwendig sind.

Einfach offen, optimistisch und interessiert durchs Leben zu gehen und den Mut mitbringen, Gelegenheiten für neue Tätigkeiten und Verantwortung zu ergreifen – dieser Gedanke soll unsere Kinder begleiten.“

Was macht einen Beruf bei den Verkehrsunternehmen so besonders, was macht die Branche aus?

„Ich empfinde unsere Branche als ungeheuer vielseitig, gesellschaftlich wichtig und im ständigen Wandel. Wir gestalten den Stadtraum mit und bieten für unsere Nutzer, unsere Kunden, eine tolle Mobilität. Die unglaubliche Vielfalt, die wir an Wissen, Tätigkeiten und Technik benötigen und beherrschen, um unsere Dienstleistung zu erstellen, überzeugt mich immer wieder.

Jeder Tag bietet neue Herausforderungen. Operatives Know-how aber auch strategisches Denken müssen unsere Mitarbeiter und Führungskräfte vereinen. Wir bieten wunderbare Möglichkeiten zur persönlichen Weiterentwicklung und Ausbildung. Über Dienst- und Schichtregelungen können wir interessierte Mitarbeiter in dieser Hinsicht, aber auch bei persönlichen schwierigen Situationen gezielt unterstützen.

Stichwort Lernen: Den Erfahrungsaustausch zwischen den Unternehmen der Branche erlebe ich als extrem offen und produktiv. Die Zusammenarbeit gestaltet sich kollegial, oftmals sogar freundschaftlich. Wir sind ja in der Regel keine Wettbewerber, wie es in Industriebetrieben oftmals der Fall ist, und können unser Wissen gegenseitig gewinnbringend nutzen.

Wie die Verkehrsunternehmen mit Blick in die Zukunft Menschen und Technik miteinander verbinden, lest ihr in diesem Blogpost.

Ausbildungsberufe, Einstiegsjobs, spannende Berufsbilder und zahlreiche Einstiegschancen – gibt es hier in unserem Stellenmarkt.

Bewirb dich bei den Verkehrsunternehmen, wir freuen uns auf deine Bewerbung!

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