Chance Triebfahrzeugführer*in: große Technik, Digitalisierung und Verantwortung

14.04.2022

Mitarbeitende berichten, was sie an der Ausbildung zum/zur Eisenbahner*in im Betriebsdienst (EiB) fasziniert

Als Jan Gaus kurz vor dem Schulabschluss stand, da wollte er unbedingt etwas mit Technik machen, möglichst praktisch vor Ort arbeiten und noch nicht gleich mit einem Studium beginnen. Er schickte seine Bewerbung an die Verkehrsbetriebe Peine Salzgitter (VPS), einer Tochtergesellschaft der Salzgitter AG und bekam im Sommer 2012 die Zusage für eine Ausbildung zum Eisenbahner im Betriebsdienst.

Triebfahrzeugführer*innen bei den Verkehrsbetrieben Peine-Salzgitter

Jan Gaus, heute 26 Jahre alt, startete mit neun weiteren Azubis seine Ausbildung zum Eisenbahner im Betriebsdienst/Lokführer und arbeitet seitdem in der Position des Triebfahrzeugführers bei den Verkehrsbetrieben Peine-Salzgitter. Mehr als 680 Mitarbeitende sorgen bei diesem Verkehrsunternehmen der Gütertransportbranche dafür, dass rund 45 Millionen Tonnen an Gütern aus öffentlichen Binnenhäfen und anderen Standorten Jahr für Jahr auf der Schiene als Frachtgut für Wirtschafts­unternehmen aller Sparten transportiert werden.

Triebfahrzeugführer Jan Gaus im Interview

Wir wollten wissen, weshalb sich Jan Gaus für den Berufseinstieg in der Verkehrsbranche entschieden hat und welche Rolle für ihn Vielfalt, Verantwortung und Technik spielen.

Was sollten Bewerber*innen können und mitbringen, wenn sie sich auf einen Ausbildungsplatz als Eisenbahner*in im Betriebsdienst bewerben?

Für mich sollten Bewerber*innen schon eine Faszination für große Technik und Maschinen mitbringen. Aber auch ein großes Maß an Verantwortungsbewusstsein sollte vorhanden sein, da bei der Eisenbahn immer große Lasten oder viele hunderte Personen befördert werden.

Wie entscheidend war/ist Ihre Weiterbildung für Sie für ein Weiterkommen. Was war Ihr Ziel dabei, was spornt Sie an?

„Als ich meine Ausbildung zum „EiB“ mit 19 Jahren beendet hatte, war ich erstmal froh, nichts mehr lernen zu müssen. Dies war bis dahin von der ersten Klasse an immer der Fall. Jedoch dachte ich mir nach einiger Zeit: „Das kann es ja nicht für mein Leben gewesen sein! Willst du in den nächsten 40-50 Jahre bis zu deiner Rente nichts mehr dazulernen? Das ist doch langweilig.“ Das alleine war jedoch nicht der ausschlaggebende Punkt, mich für die Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker einzuschreiben. Da zur Arbeit als Triebfahrzeugführer auch immer die Schichtarbeit hinzugehört, wollte ich mir eine Möglichkeit schaffen, mittelfristig nicht mehr im Schichtdienst arbeiten zu müssen, sondern durch die Weiterqualifikation einfach weiterzukommen.“

Was macht Ihre berufliche Aufgabe so besonders, worauf freuen Sie sich, wenn Sie täglich loslegen?

Dass fast kein Tag ist wie der andere. Wir haben zwar einen Fahrplan, der uns meist täglich die gleiche Abfahrtszeit vorgibt, jedoch gibt es noch viele Faktoren, die die Fahrt beeinflussen können, wie z. B. das Gewicht der Züge von über 5.000 Tonnen, die Witterungsverhältnisse, eventuelle Baustellen unterschiedliche Triebfahrzeuge und sonstige Besonderheiten. Das ist für mich meine tägliche Herausforderung, trotz all dieser Faktoren, immer das beste Ergebnis abzuliefern.

Was ist für Sie am wichtigsten bei Ihrem Job: Freude an großer Technik, Bewegen großer Lasten, Finden von Lösungen für intelligente Logistikkonzepte und/oder „Verantwortung für unsere Umwelt annehmen“ durch Verlagerung von der Straße auf die Schiene?

Sowohl die Freude an großer Technik als auch das Bewegen großer Lasten sind für mich persönlich sehr wichtig, da dies mich schon als Kind begeistert hat. Gesellschaftlich gesehen ist mir „Verantwortung für unsere Umwelt annehmen“ auch sehr wichtig. Durch meine Weiterbildung habe ich vielleicht die Möglichkeit, die Verlagerung von der Straße auf die Schiene aktiv mitzugestalten.

Azubis berichten: Video zur Ausbildung als Eisenbahner*in im Betriebsdienst

Die Verkehrsbetriebe Peine-Salzgitter haben zu ihrer Ausbildung als Eisenbahner*in im Betriebsdienst auch einen Film gedreht, der die Ausbildung aus Sicht eines Azubis beleuchtet:

Hier geht’s zum Video.

Norddeutsch. Persönlich. Zuverlässig.
„Warum ich gerne Lokführer bin und meinen Berufseinstieg als Azubi gestartet habe“.

Urlauberherzen schlagen höher, wenn es um die Buchung der Fernverkehrsverbindungen mit passendem Fähranschluss von Niebüll aus zu den Inseln Föhr und Amrum geht. Die Norddeutsche Eisenbahn Niebüll GmbH (NEG) mit Sitz in Niebüll sorgt für eine optimale Schienenverbindung mit derzeit 79 Mitarbeitenden, Tendenz steigend. Die NEG ist ein Unternehmen mit langer Geschichte, das seit 1895 Tradition mit Innovation verbindet. Als Eisenbahnverkehrs­unternehmen fährt die NEG auf ihrer Strecke Niebüll - Dagebüll und in Kooperation mit der ARRIVA auf der Strecke Niebüll Tønder/Dänemark. Sie unterhält eine eigene Infrastruktur und betreibt eine Werkstatt für Schienen- und Straßenfahrzeuge.

Triebfahrzeugführer*innen bei der Norddeutschen Eisenbahn Niebüll GmbH

Einer der verantwortlichen Triebfahrzeugführer ist Kristof Somogyi, seit Juli 2021 bei der NEG Niebüll. Er absolvierte seine Ausbildung im Jahr 2015 bei der DB Regio Bayern und beendete sie vorzeitig im Februar 2018. Von Bayern ging es nach einigen Jahren in den hohen Norden. Kristof Somogyi sagt über sich: „Eigentlich gab es für mich von klein auf den Wunsch Lokführer zu werden. Diesen Berufswunsch lebe ich, seitdem ich mit der Ausbildung gestartet habe.“

Was sollten Bewerber*innen können und mitbringen, wenn sie sich auf einen Ausbildungsplatz als Eisenbahner im Betriebsdienst (EiB) bewerben?

„Als Bewerber*in um einen Ausbildungsplatz als Eisenbahner im Betriebsdienst sollte man unter anderem technisches Verständnis, hohe Eigenverantwortung sowie ein hohes Maß an Qualitätsbewusstsein, was die eigene Arbeit betrifft, mitbringen. Das allerwichtigste ist meiner Meinung nach eine ruhige Einstellung. Das Letzte, was man draußen in Störfällen braucht, ist noch mehr Stress.“

Wie groß ist Ihr Interesse an Weiterbildungen?

„Gerne würde ich mich zukünftig weiterbilden. Meine Ausbildung zum Lokführer ist eine gute Grundlage für den weiteren Erwerb von Qualifikationen.“

Was macht Ihre berufliche Aufgabe so besonders, worauf freuen Sie sich, wenn Sie täglich loslegen?

„Ich freue mich eindeutig über die Abwechslung. Egal ob morgens, abends, tagsüber oder nachts, diverse Fahrzeugtypen, Güter- und Personenzüge – auf den Schienen wird es nie langweilig. Weiterhin stellen diverse Situationen und Störungen auch spannende Herausforderungen dar!“

Was ist für Sie am wichtigsten bei Ihrem Job: Freude an großer Technik, Bewegen großer Lasten, Finden von Lösungen für intelligente Logistikkonzepte finden und/oder „Verantwortung für unsere Umwelt annehmen“ durch Verlagerung von Straße zu Schiene?

Für mich ist das wichtigste an meinem Job das Gefühl am Ende des Tages etwas Bedeutungsvolles getan zu haben: Personen an ihr Ziel zu bringen, Regionen mit Gütern zu versorgen, diverse Baustellen zu bedienen. Mitarbeiter im Bahnbetrieb werden viel zu wenig geschätzt.“

Neue duale Ausbildung Eisenbahner*in im Betriebsdienst startet im August 2022

Wie wäre es mit einem Einstieg in den neuen Ausbildungsberuf als Lokführer*in oder als Eisenbahner*in in der Zugverkehrssteuerung? Mit dem neuen Ausbildungsschwerpunkt auf digitale Techniken wirst du gut aufgestellt sein, die digitale Transformation des ÖPNV, des SPNV und des SGV mitzugestalten. Die Wachstumsbranche Mobilität kann für dich ein Sprungbrett für eine chancenreiche Perspektive bei den Verkehrsunternehmen sein

Aussichtsreiche Berufsperspektiven und Förderung – von Beginn an

Beide Berufsbilder bieten dir nach der Ausbildung eine Vielzahl von Fortbildungen und Aufstiegsmöglichkeiten. Wer als Eisenbahner*in im Betriebsdienst einsteigt, kann sich durch ein duales Studium oder die Weiterbildung zum/zur Fachwirt*in für den Bahnbetrieb weiterqualifizieren. Die Chancen und Perspektiven für Berufseinsteiger*innen sind groß: Von der Leitung einer Abteilung bis hin zur Geschäftsführung in einem Eisenbahnunternehmen ist eine sichere berufliche Zukunft möglich.

Mach dich schlau über das neue Berufsbild „Eisenbahner*in im Betriebsdienst“ mit den neuen dualen Ausbildungsgängen und bewirb dich direkt bei deinem Arbeitgeber in der Nähe: zum Stellenmarkt.

Bei den Verkehrsunternehmen wird Vielfalt großgeschrieben. Das zeigt sich auch in der Zusammenarbeit der Generationen und in der Willkommenskultur der Verkehrsunternehmen, die seit Jahren Diversität als Erfolgsmodell und in aller Selbstverständlichkeit leben.

Wie die Zukunft des digitalen Schienengüterverkehrs aussehen kann, zeigt dieses Beispiel: Digitales Pilotprojekt: mehr Prozessgeschwindigkeit im Güterverkehr.

Eine Bewerbung als Berufseinsteiger*in oder Berufsprofi lohnt sich, denn die Verkehrsunternehmen suchen fortlaufend Expert*innen jeden Alters für neue Projekte. Entdecke deine Berufschance in unserem Stellenmarkt und finde den passenden Job für dich!

Bewirb dich bei den Verkehrsunternehmen, wir freuen uns auf deine Bewerbung!

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